Wir arbeiten mit dem Symbol des Baumes:
Um als Mann oder als Männerkollektiv gegen aussen wachsen zu können - in die Höhe (der Stamm) und in die Breite (die Äste) - benötigen wir gesunde und starke Wurzeln.
Dabei sind in uns drinnen ( in der Erde ) einerseits die Wurzeln unserer Herkunft - Familie oder Kultur - die alten Wurzeln, die wir pflegen, respektieren und achten.
Andererseits haben die letzten Jahrzehnte der Männerbewegung auch wichtige, neue Erkenntnisse gebracht, die uns ebenfalls Halt geben und Aktualität schaffen - dies sind die neuen Wurzeln.
Um im Aussen - als Mann, Vater, Chef, Partner und als Männerkollektiv in der Männerpolitik und in Aktivitäten der Männerbewegung - überzeugend und authentisch sein zu können, benötigen wir die intensive Auseinander-setzung mit unseren Wurzeln.
Es braucht also eine Ausgewogenheit zwischen innerer und äusserer Arbeit.
Ich arbeite mit diesem sehr alten Bild aus dem Buddhismus:
"Damit die Saite auf einem Instrument schön klingt, darf sie nicht zu stark angespannt aber auch nicht zu schlaff sein."
Hier wollen wir einen mittleren Weg zwischen den Polaritäten des Mann-seins beschreiten. Weder die negative, unsensible, eogistische und
überschiessende Kraft des Macho auf der einen Seite, noch die völlig verunsichte, schwächliche und geschlechtsneutrale Haltung einer Softie-Molluske sind anzustreben. Beide Extreme verursachen
uns Männern und unserer Gesellschaft viel Leid und Probleme.
In der Mitte arbeiten wir mit beiden positiven Kräften der Pole; hier erleben wir das Miteinander von Mut, Stärke, Sensibilität und Fürsorglichkeit.
Hochsensible Männer möchte ich speziell im Bereich Mut und Stärke unterstützen, während ich bei normal sensiblen Männern tiefe Sensibilität und Fürsorglichkeit fördern will.
In meiner Art der Männerarbeit möchte ich Männern dabei helfen, in dieser Mitte anzukommen und beide Kräfte gleichmässig zu leben.
Bei der integralen Sicht geht es um eine umfassende, ganzheitliche Betrachtung aller Phänomene auf dieser Welt. Insbesondere wird hier alles
mit der Sichtweise der sog. Quadranten (AQAL) und Entwicklungslinien betrachtet.
In der Männerarbeit wollen wir uns v.a. mit den folgenden Slogans oder Leitsätzen beschäftigen:
1. Waking up - Aufwachen - unser wahres Selbst entdecken
2. Growing up - Aufwachsen - uns zu entwickeln, Verantwortung übernehmen
3. Cleaning up - Aufräumen - mit unseren Schatten arbeiten = Schattenarbeit
4. Showing up - Auftreten - uns voll und ganz zeigen
Es geht um eine Anwendung dieser Leitsätze im Bereich der Männerarbeit, um einen ganzheitlichen Ansatz der Arbeit und um das Ziel auf diese Weise eine reife Männlichkeit für jeden von uns als Individuum und als Kollektiv zu erreichen.
Die Symbole habe ich beim Integral Recovery Institute für unsere Arbeit entlehnt.
Meine Teilnehmerstimme dazu:
"Vor etwa zweieinhalb Jahren hat mit der Trennung von meiner Frau eine intensive Suche nach mir, und ganz spezifisch auch nach mir als Mann eingesetzt. Die letzten Jahre haben mir gezeigt, nur Opferbereitschaft, Durchhaltewillen und Einzel- bzw. Paarpsychotherapie haben meine Beziehung zu meiner Frau nicht retten und mein verunsichertes Selbstverständnis nicht mehr wiederherstellen können. Ich war damals zutiefst verunsichert und fühlte mich als Opfer widrigster Umstände. Dann ist mir das Buch von Björn „Männlichkeit leben" zugefallen, welches mir grundlegende Fragen zutiefst aus meinem Männerherzen heraus beantwortete.
Ich war begeistert und mit zwei meiner Kollegen meldeten wir uns für die Herzenskrieger-Seminare an. Was dann folgte ist schwierig in Wort zu fassen. Ich wurde körperlich, emotional, mental und spirituell grenzwertig herausgefordert, wachgerüttelt, erquickt und der Froschkönig in mir durch geballte und angewandte Manneskraft ins Leben „geküsst". Die Seminare haben einen definitiv nachhaltigen Effekt auf mich - ich gehe aufrecht und selbstbewusst durch mein Leben, schaue Menschen gerade in die Augen, ohne ihnen auszuweichen, lasse meine Augen auf attraktiven Frauen verweilen und begegne ihnen als attraktiver Mann, habe über 12 Kilo abgenommen etc... Diese neue innere Haltung haben mich auch darin bestärkt selber hier vor Ort noch verstärkt in die Männerarbeit zu gehen, eine kleine Organisation mitzugründen (www.maenner.gr) mit dem Ziel die Früchte, die an meinem Baum zur Reife gelangen, mit anderen zu teilen."
Dies trifft natürlich auch auf meine eigene neue Organisation "Ganz-und-gar-Mann-sein" zu.
Schon viele Jahre faszinieren mich die Labyrithe und in einem Sabbathical habe ich eine Reise getan, um sie in der Schweiz, Deutschland und Österreich zu sehen.
Der Zugang ist für mich möglich durch Meditation, Kontemplation und Reflexion des Symbols, neben dem Begehen von bestehenden Labyrinthen.
Das uralte Symbol des Labyrinthes kann uns aber auch als Bild und Orientierung dienen, wenn wir ganzheitlich leben und arbeiten. Jedes Hindernis und seine Überwindung bzw. jede Krankheit und ihre Behandlung ist eine Einladung zur persönlichen Wandlung und zum Wachstum.
Das Labrith ist ein tiefgründiges und zeitloses Instrument, um einen Wachstumsprozess zu veranschaulichen: Eintreten, Weg hinein, im Zentrum sein (eine Eingebung oder eine Antwort auf eine Frage erhalten), Weg hinaus, Ankunft im Aussen (Integration).
Ich benutze die Symbolik des Labyrinthes auch gerne in der ganzheitlichen Männerarbeit.
Einerseits ist das Wissen um die drei Zentren in uns schon uralt und wird z.B. bei den Maori auf Neuseeland angewandt. In einem Männerseminar mit einem
Maorischamanen sagte er uns: wenn wir eine wichtige Entscheidung zu fällen haben, dann sollten wir immer alle drei "Gehirne" oder Zentren in uns befragen. Nur wenn alle drei - der Kopf, das Herz
und der Bauch - ja sagen, dann ist die Entscheidung eine gute Entscheidung ...
Interessanterweise haben uns aber auch neuere, neuro-wissenschaftliche Erkenntnisse neben dem Wissen um unser Zentralnervensystem (Kopf) auch klare Hinweise gebracht, dass es ein sog. enterales Nervensystem gibt (Bauch) und schliesslich auch eine spezifische Herzintelligenz (Herz), die viele Merkmale von Nervenzentren bzw. Gehirnen haben. Sie sind zum Teil ziemlich unabhängig von einander, gerade das Bauchhirn beurteilt Geschehnisse in und um uns herum völlig anders (Bauchgefühl).
Interessanterweise ist das Herzhirn dasjenige, das auch gemäss alten Kulturen (z.B. nordamerikanische Indianer) dann die Koordination übernimmt, wenn es um tiefgreifende, intelligente und auch spirituelle Abstimmung geht.
Das Buch "To be a man" von Robert Augustus Masters ist für mich eines der tiefgründigsten, befreiensten und bedeutungsvollsten Werke, die es aktuell zum Thema "Mann-sein heute" gibt, selbst wenn es spezifisch auf amerikanische Männer zutrifft. Es liegt leider nur in der englischen Originalausgabe vor, aber ich kann es jedermann nur wärmstens empfehlen. Mich haben seine Kapitel über Scham, Wut und Aggression stark beeindruckt und geprägt.
Hier ein paar einführende Worte von Masters dazu: " A groundbreaking guide to a genuinely healthy masculinity, at the heart of which is a potent pathway: facing our unresolved wounds and whatever else holds us back, bringing our head, heart, and guts into full-blooded alignment.
To Be a Man clarifies what’s needed to enter a manhood as strongly empowered as it’s vulnerable, as emotionally literate as it’s unapologetically alive, a manhood at home with truly intimate relationship.
If you’ve read your share of popular advice on relationships and being a man — but realize on a gut level that it’s going to take some serious inner work — here’s a deeply practical guide to that most rewarding of challenges: doing what’s needed to fully embody your authentic manhood."
Ich habe für mich wichtige Elemente in mein Konzept von Ganz-und-gar-Mann-sein übernommen.
In der ganzheitlichen Männerarbeit mit den 5 Elementen ist meiner Meinung nach bei einer Problematik die Einnahme folgender 3 Standpunkte sinnvoll:
Alle drei Standpunkte sind gut und wichtig und werden darum im individuellen Coaching oder in einer Seminarreihe einbezogen.
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